Das musikalische Historiendrama Gloria! vereint Vivaldi, Rock ’n‘ Roll, Aufklärung und Feminismus in einer Geschichte über weibliche Ambitionen in einem Musikinternat bei Venedig um 1800.
Die Musik vor 1800 konzentrierte sich hauptsächlich auf religiöse Themen und wurde von autoritären Kapellmeistern geleitet. Die Protagonistinnen sind Waisenmädchen, die unter der Kontrolle eines tyrannischen Kapellmeisters stehen. Die stumme Magd Teresa entdeckt ein neuartiges Klavier und kreiert Musik, die an den Rock ’n‘ Roll erinnert. Die Regisseurin Margherita Vicario kombiniert historische Fakten mit freier Erfindung und modernen Elementen. Das Historiendrama thematisiert die Aufklärung und erste Anzeichen der Moderne in einer von feudalistischer Unterdrückung geprägten Zeit.
Das Werk Gloria! präsentiert eine interessante Verschmelzung von Vergangenheit und Gegenwart, jedoch wird die Story gegen Ende überzogen und in ein feminines Girl-Power-Feel-Good-Movie umgelenkt, was die ursprüngliche Idee der nachvollziehbaren Darstellung von Geschichte für das heutige Publikum beeinträchtigt.